Drohne - Kitzhilfe und Schutz der Natur - Holzwinkel e.V.

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Damals 2021
Im Frühjahr 2021 hat sich eine engagierte Gruppe aus Emersacker und Umgebung spontan, mit der ersten Wiesenmahd, zusammengefunden mit dem Ziel Rehkitze vor dem Mähtod zu bewahren. Nach vielen Einsätzen und zahlreichen Stunden, durchlaufen von Wiesen in Nässe oder Hitze, hatten wir bis Ende Juli etliche Erfolge zu verzeichnen. Jedoch begleiteten uns auch Misserfolge. Wir hatten es nicht erreicht, alle Landwirte und Jäger in der kurzen Zeit 100% mit einzubinden. Da wir damals mit keiner Drohne mit Wärmebildkamera ausgerüstet sind und die Kommunikation zwischen Landwirten, Jäger und uns in den Anfängen steckte, haben wir unser Bestes unter diesen Umständen versucht. Deshalb konnten wir die Fluren in und um Emersacker nur zum Teil bearbeiten. Wir durchliefen viele Fluren mit Erfolg, erkannten jedoch, dass mit dem Begehen der gesamten Wiesen in Emersacker und Umgebung allein die Aufgabe nicht zu bewältigen ist. Aufgeben? Nie!
 
Heute: eine gute Drohne mit einer sehr guten Wärmebildkamera
 
Um das Projekt Drohne in Kontext des Nutzens für die Gemeinden zu beschreiben, sollte man zuerst die Vorgehensweise beim Absuchen von Wiesen ohne Drohne erläutern. Manuell zu Fuß unterwegs, teilweise an der prallen Sonne für etliche Stunden, brachte die Teilnehmer an die Grenze ihrer Kräfte.
 
Die Rehgeißen bringen ihre Jungen in den Monaten Mai-Juli zur Welt. In diesem Zeitraum warten alle Landwirte bereits auf die warmen Tage, um mähen zu können, was dann mit allen zur Verfügung stehenden Maschinen erfolgt. Ein gleichzeitiger und paralleler Ansturm auf vielen Fluren zu einem individuellen Wochentag sowie Uhrzeit ist das Resultat.
 
Bei der Suche im Jahr 2021 nach Rehkitzen ohne Drohne waren viele Freiwillige unterwegs. Wie auch den meisten Jägern, erging es auch uns, dass zum Zeitpunkt der Mahd, die Helfer in der Arbeit waren und wir nicht ausreichend Personen aktivieren konnten, um die Wiesen zu Fuß abzulaufen und wir dadurch an unsere Grenzen gestoßen sind.
 
                                       
Mit einem Beispiel von vielen aus der Praxis, wollen wir die Problematik veranschaulichen, s. unten die abgebildeten und zusammenhängenden Fluren #493 bis #496 in Emersacker: Eine Gruppe durchlief zu Fuß diese Fluren auf der Suche nach Rehkitzen, an einem gestrafften Seil in Linie mit jeweils 2 Meter Abstand, für ca. 4 Stunden in großer Hitze. Diese Felder haben eine Größe von 36053 m². Sie kennen das vielleicht aus eigener Erfahrung, wie anstrengend es ist durch hohes Gras zu laufen und wie intensiv sich eine solche Suche gestaltet.
 
Für die Drohne hätte dies eine Flugdistanz von 1357 m bedeutet. Bei 4 m / sec Fluggeschwindigkeit eine Flugzeit von knapp unter sechs (6) Minuten ergeben! (Die Fluggeschwindigkeit ist deswegen so langsam, damit alle Tiere gesichtet werden können, die sich im hohen Gras verbergen)
 
Da ein gerettetes Rehkitz nur maximal drei Stunden in einer Box verbringen soll und es danach wieder freigelassen werden muss, ist das Fenster zwischen Rettung und mähen relativ kurz. Auf den Landwirt kann kein oder nur wenig Einfluss genommen werden, zu welcher Zeit er genau mäht
 
Zu Fuß etliche Fluren durchzulaufen ist eine Zeitfrage, und somit ist dieser Methode eine Grenze gesetzt. Unsere Erfahrung im Jahr 2021 hat gezeigt, dass der Enthusiasmus allein das Problem nicht zufriedenstellend löst. Ein Absuchen mit Hilfe einer Drohne mit Wärmebildkamera kann schon am Abend vorher vorbereitet werden, d.h. der Flugplan der Drohne muss programmiert werden, sodass bei einem Einsatz keine Zeit verloren geht. Jede Flugplanung kann gespeichert und in den Folgejahren wiederverwendet werden. Mit den Landwirten und den Jäger versuchen wir vermehrt im Voraus zeitnah zu planen. Dadurch, dass wir in der Lage sind, mit einer Drohne mit Wärmebildkamera schnell, unkompliziert und kurzfristiger agieren zu können, wird auch deren Arbeit erleichtert. Die Jäger sind dankbar, dass unser Verein sie unterstützt und unmögliche Aufgabe, möglich macht. Mit einer Drohne wäre das Absuchen noch viel effektiver, da die komplette Fläche sichtbar wird und es keinen unübersehbaren Abstand gibt, wie beim Absuchen zu Fuß am Seil.
 
In der Praxis sind wir mit einer Wärmebildkamera in der Lage an einem Vormittag mit ca. 4-6 Personen, d.h. ein Pilot, ein bis zwei Spotter an zusätzlichen Bildschirmen und zwei Personen als Retter der gespotteten Rehkitze nach Anweisung des Drohnenpiloten in Sicherheit zu bringen. Das bedeutet zehn Mal mehr zu leisten als mit 15 Personen zur gleichen Zeit.
Gestaltung: Thomas Schonbucher Amselweg 12  86494 Emersacker
tschonb@googlemail.com +49 160 478 78 99
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